Akzeptanz als Weg
zu Veränderung
Wohin genau mich der Weg auch führen mag ist unergründlich, doch ich kann schon jetzt ein großes Gesamtbild davon haben wohin es gehen darf. Weil das Leben vorwärts gelebt und oft erst rückwärts verstanden wird und das dann auch nur zum Teil und mit der eigenen Wahrnehmungsfärbung ist es doch oftmals so, dass wir gerne schon dort vorne wären und das was jetzt gerade ist schon erledigt hätten. „Wie schön wäre es, wenn ich das jetzt schon hinter mir hätte.“ „Hach, wie frei und lebendig könnte ich jetzt mein Leben leben, wenn da nicht noch immer dieses Problem wäre.“ „Ich würde ja gerne glücklich sein, aber es geht halt einfach nicht weil…“
Ja auch dein Kopf ist ein Meister darin Ausreden zu finden warum es genau jetzt nicht möglich ist diesen Moment hier und jetzt genießen zu können. Dabei ist es oftmals einfach nicht mehr als dieses ewige Hirngespinst welches uns weis machen möchte was wir noch alles erreicht haben müssen, bevor wir es uns selbst erlauben glücklich zu sein. Ist denn Glück etwas das uns zufliegt oder eben nicht? Kann es sein, dass Glück etwas ist, dass wir bewusst oder unbewusst durch unser Denken und Handeln in unser Leben bringen können? In diesem Sinne geht es nicht um das Glück im Lotto zu gewinnen, sondern darum glücklich zu sein und es auch so zu empfinden.
Ganz ehrlich und einfach aus dem Bauch heraus, auf einer Skala von 1 – 10 wie glücklich würdest du sagen bist du gerade jetzt in deinem Leben?
Egal wie deine Antwort ausfallen mag es ist ok. Ist die Zahl die du gerade festgelegt hast hoch? Fantastisch! Du führst wohl schon jetzt ein glückliches und erfülltes Leben. Möglicherweise ist da ja auch noch mehr möglich. Ist die Zahl die du gerade festgelegt hast niedrig? Großartig! Mach dir jetzt einmal so richtig bewusst wie viel Luft noch nach oben ist. Auch wenn du vielleicht in diesem Moment nicht jubilieren kannst oder willst, so ist doch das was jetzt ist deine Ausgangslage.
Erkenne einmal ganz bewusst an wo du jetzt gerade stehst in deinem Leben. Was funktioniert alles großartig? Worüber brauchst du gar nicht nachzudenken und es geht wie von alleine? Welcher Bereich deines Lebens ist gerade chaotisch? Kannst du das was jetzt gerade in deinem Leben ist akzeptieren? Falls Nein, was hindert dich daran?
Wie du jetzt schon weißt ist Akzeptanz die Ausgangslage für Veränderung. Doch was ist, wenn du einfach nicht akzeptieren willst und kannst was jetzt ist? Da hilft es doch nichts, wenn du es dir immer wieder vorbetest und sagst es ist ok so wie es ist ich akzeptiere es, aber sich innerlich etwas dagegen sträubt und förmlich schreit „NEIN!“.
Kannst du diesen Ablauf in deinem Kopf beobachten? Falls Ja, hast du schon jetzt eine gewisse Akzeptanz aufgebaut. Du fragst dich jetzt möglicherweise wie das denn der Fall sein sollte, wenn du genau beobachten kannst wie sich in dir etwas sträubt. Die Sache ist genau die, dass du es beobachtest. Du als Beobachter oder Beobachterin erkennst wie sich ein gewisser Teil in dir sträubt. Dadurch entsteht schon einmal eine gewisse Distanz zwischen dir und dem was sich sträubt. Das was sich in dir sträubt, möchte Schmerz vermeiden und meint es wirklich gut mit dir. Doch dadurch, dass sich dieser Teil in dir wehrt kann sich dieser Schmerz nicht lösen. Es ist förmlich wie eine Blase in dir in der dieser Schmerz enthalten ist. Im eigentlichen Sinne würde sie irgendwann zutage treten, weh tun und dann schließlich und endlich zerplatzen und sich auflösen. Dabei ist es so, dass durch die Gegenwehr welche du dem Schmerz oder der Situation entgegenbringst, du diese Blase wie in einen Kokon in deinem inneren hüllst und sie immer wieder daran gehindert wird sich zu entfalten und dann schließlich sich aufzulösen.
Wie wäre es also möglich diesen Schmerz aufzulösen? Du ahnst es wahrscheinlich, dass das nun nicht der angenehme Weg sein wird. Du kannst dich entscheiden ob du den Schmerz ewig in dir herumschleppen möchtest oder ob du ihn lieber in all seinen Facetten fühlst und sich dann auflösen lässt. Wie also sollte es möglich sein, dass sich der Schmerz nun auflöst? Es könnte so einfach sein, doch wir machen es uns selbst oft schwer. Wie einfach erlaubst du dem Leben für dich zu sein? Könntest du akzeptieren, wenn es so richtig einfach wäre?
Die erste Hürde ist geschafft, du hast nämlich deinen inneren Gedankenstrudel beobachtet, welcher dich immer und immer tiefer in die Misere leiten möchte. Nun geht es an den nächsten Schritt wie vorhin besprochen. Lass die Situation aus deinem Geist aufsteigen und bleibe in der Beobachterrolle. Beobachte neugierig wie ein kleines Kind was sich in dir tut. Wie verändern sich deine Gefühle, welche Gedanken tauchen auf, welche Haltung nimmt dein Körper ein, wie möchtest du dich möglicherweise ablenken, was kannst du noch alles wahrnehmen? Bleib in der Beobachterrolle.
Bemerkst du wie es brennt, kribbelt, kalt oder warm wird, du dich verspannst oder entspannst, bemerke was das alles in dir auslöst.
Kommen dir vielleicht auch Gedanken wie: „Und ist es jetzt schon weg? Wie lange soll ich das denn jetzt noch machen?“ Entspann dich und schau zu was passiert. Immer und immer wieder bis du erkennst, dass es nichts gibt zu fürchten. Du kannst erkennen, dass auch der größte Schmerz irgendwann wieder vorüber geht. Erinnere dich an den letzten großen Schmerz den du erfahren hast. Es kann sein, dass ein lieber Mensch gegangen ist, dir etwas zugestoßen ist, oder was auch immer passiert ist. Zu Beginn war es wahrscheinlich ein schrecklich großer Schmerz mit dem du kaum umgehen konntest nicht wahr? Doch schon nach einer Nacht Schlaft hast du vielleicht bemerkt, dass sich der Bezug zum Schmerz verändert hatte. Wahrscheinlich war er noch da, doch nicht mehr in der Form die er zu Beginn hatte. So verändert sich ständig dein Bezug zu dem Schmerz den du erfährst, doch kannst du die Veränderung beobachten die in dir abläuft und abgelaufen ist. Vielleicht ist es genau das was du immer wieder erkennen kannst, nämlich dass egal was in deinem Leben passieren wird und wie stark es schmerzt, es wird vorbei gehen. So wie jede andere Situation in deinem Leben sich verändern wird, verändert sich auch das. Das Leben ist ständiger Wandel und Veränderung, sei sie nun positiv oder negativ von dir bewertet. Du kannst sie nicht aufhalten, jedoch was du verändern kannst ist wie du mit dem was in dein Leben kommt umgehst.
Sobald du das Leben nehmen kannst wie es gerade ist, wird es dir wahrscheinlich einfacher und leichter fallen. Du wirst erkennen, wie sich viele Sorgen die du dir möglicherweise gemacht hattest, sowieso nicht eingetreten sind und jene die eingetreten sind, du sowieso nicht verändern konntest. Das soll kein Aufruf dazu sein, nicht über deine Zukunft nachzudenken, sondern dich vielmehr dazu ermutigen, das was in deinem Leben als das wahrzunehmen was es jetzt gerade ist. Nämlich dein Leben! Nimm es an und sei erstaunt darüber was noch alles kommen wird und sich zeigt. Wie sich deine größten Probleme, Ängste und Sorgen wieder auflösen und auch die größten Freuden die du erfährst vorübergehen.