Gesunder Egoismus
Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben
Nimm dir deine Zeit. Was musst du wirklich? Bist du es dir wert, wenn es dir einmal nicht gut geht dem Leben Stopp zu sagen? Einfach deinem Körper und deinem Geist die Ruhe zu gönnen die sie brauchen um zu regenerieren? Kann es so einfach sein? Wenn ja, wie kannst du dem Leben Stopp sagen, es läuft doch unaufhörlich weiter oder? Doch was würde passieren, wenn ich mich einen Tag nicht um die Welt kümmern würde, sondern nur um mich. Ist das denn egoistisch? Wer mag denn schon als egoistisch gelten? Ist es egoistisch, dass ich gesund sein will, dass ich das Leben genießen möchte, dass ich mich ausleben möchte, dass ich meinen Passionen folge, dass ich erkennen möchte wer eigentlich etwas will, dass ich meine freieste, glücklichste und größte Version meiner Selbst leben möchte? Ist das denn alles egoistisch? Natürlich ist es das!
Ein Nein zu anderem ist ein Ja zu dir!
Gesunder Egoismus bringt dich an den Punkt wo du stets für dich und deine Bedürfnisse sorgen wirst. Es ist eine ganz einfache Rechnung. Stell dir die oben genannten Punkte und das was du noch als dir guttuend empfindest als die Füllung eines großen Gefäßes vor. Jedes Mal, wenn du auf dich und deine Bedürfnisse achtest wird etwas mehr in dieses Gefäß eingefüllt. Wenn du etwas gibst, kann dabei auch etwas in dieses Gefäß eingefüllt werden oder aber auch entnommen werden. Wie es nun mal bei einem Gefäß so ist, wird es irgendwann leer, wenn du nur davon entnimmst und nie etwas nachfüllst. So verhält es sich auch bei dir und deinem Leben. Im Falle, dass du stets nur auf die Bedürfnisse anderer achtest und kaum auf deine Eigenen, entnimmst du immer wieder schön kleinweise etwas aus deinem Gefäß. Schließlich ist es eines Tages soweit, dass dein Gefäß nahezu leer ist und du dich über die Antriebs-, Sinn-, Energielosigkeit usw. in deinem Leben wunderst. Doch eigentlich ist es doch ganz simpel.
Achte immer wieder darauf, dass du genügend in dein Gefäß einfüllst. Damit meine ich jetzt nicht, dass du dir alle heiligen Zeiten einmal einen schönen Urlaub für 2-3 Wochen gönnen sollst. Das kannst du durchaus machen, aber das was ich meine ist, dass du dir stetig im Laufe jeden Tages gutes tust. Dabei muss es gar nichts Großes und Hochtrabendes sein mit dem du dir gut tust. Es kann so etwas sein, dass du rechtzeitig aufstehst dir in Ruhe Zeit nimmst für ein paar Übungen die deinen Körper aktivieren wie zum Beispiel Yoga, dich strecken, dehnen, laufen oder was dir eben guttut. Das muss auch nicht ewig lang sein, sondern kann zu Beginn einfach ein paar Minuten dauern. Vielleicht möchtest du es dann ausdehnen auf einen längeren Zeitraum. Möglicherweise gönnst du dir eine Zeit in der du ganz für dich bist mit einer Meditation. Diese kann durch jemand andern geführt sein oder du meditierst nach deinen eigenen Kenntnissen. Das ist der Beginn einer Morgenroutine und der Beginn von dem auf dich, deinen Körper und deine Bedürfnisse zu achten. Falls dir die vorangegangenen Vorschläge noch nicht magst, aber leidenschaftlich gerne Kaffee oder Tee trinkst, dann machst du dir einfach wie wahrscheinlich jeden Morgen auch dein Lieblingsgetränk. Der einzige Unterschied zu sonst ist, dass du dir diesmal wirklich Zeit dafür nimmst und nichts anderes machst. Ja du hast richtig gelesen nichts anderes als dein Lieblingsgetränk trinken und genießen. Wie lange wird das wohl dauern? 5 Minuten? 10 Minuten? Je nachdem wie du es trinkst. Aber diese paar Minuten am Tag in welchen du dich nicht mit irgendetwas anderem wie Zeitung lesen, Smartphone wischen oder sonstigem ablenkst das deinen Geist vereinnahmt, sind Gold wert und füllen dein Gefäß.
Meine Morgenroutine als Beispiel:
- Aufstehen um 6:30 und kurz strecken
- 30 Minuten Meditation auf meinem Meditationskissen neben meinem Bett
- 25 Minuten Yoga und Körpergewichtsübungen auf der Terrasse
- 2 Minuten Körper mit einer groben Bürste abbürsten
- 2 Minuten Zähne putzen
- 1 Minute Anziehen
- Start in den Tag
Diese Stunde ist wahres Gold wert für mich und ich befolge sie auch an Tagen wenn es mir eben nicht so gut geht und dabei gibt sie mir auch wieder einen neuen Schwung für meinen Tag.
Ja aber ich habe keine Zeit! Gratuliere deinem Verstand erstmal für diese wertvolle Beigabe und jetzt darfst du ihm folgendes Futter geben. Das durchschnittliche Jahr hat 365 Tage und jeder Tag hat 24 Stunden, was soviel bedeutet, dass dir 8760 Stunden pro Jahr zur Verfügung stehen. Wenn du dich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht als überglücklichen Menschen zählen würdest, dann kannst du dich einmal für einen kurzen Zeitraum mit dem überglücklichsten Menschen der dir einfällt vergleichen. Ja es mag sein, dass eure Lebensumstände derzeit verschieden sind, doch was nicht verschieden ist, ist die Zeit die jedem von euch beiden zur Verfügung steht, nämlich jeden Tag 24 Stunden.
“Ja aber ich muss ja …” Großartig wie dein Verstand weitere Ausreden warum du jetzt nicht glücklich sein kannst aus dem Ärmel oder besser gesagt einem hinteren Winkel deines Verstandes zaubert. Nämlich diese Meisterleistung gehört auch einmal anerkannt, doch dann kannst du dich auch wieder darauf besinnen, ob du Ausreden finden möchtest oder lieber ein glückliches Leben führst. Jeder Mensch hat dieselbe Anzahl an Stunden pro Tag, was sich jedoch unterscheidet ist wie wir sie nutzen. Wenn du dir jetzt selbst sagst, dass du keine Zeit hast für eine gesunde Morgenroutine die dir gut tut, wofür nimmst du dir dann Zeit? Wann hast du das letzte Mal 5 Minuten am Stück auf deinem Smartphone gewischt? Gestern oder vielleicht sogar heute? Hat dir dein Verstand dabei weiß machen wollen, dass du keine Zeit hast dir diese 5 Minuten zu nehmen oder hast du es einfach getan? Ja ein guter Start in den Tag kann mit 5 einfachen Minuten beginnen und natürlich kannst du, wenn es dir gut tut was es wahrscheinlich wird, diese Routine ausweiten. Doch die Ausrede, dass du keine Zeit hast, ist so faul, dass sie schon zum Himmel stinkt. Diesen Vergleich kannst du generell in dein Leben ziehen, wenn du für etwas keine Zeit hast. Möchtest du dir gerne die Zeit nehmen, dann schau doch wo du etwas weglassen könntest, damit du die Zeit hast. Wenn ich habe keine Zeit lediglich eine Ausrede ist für ich habe keine Lust, dann steh doch einfach dazu und benenne es wie es ist, eben dass du nicht möchtest.
Falls du jetzt noch nicht bis in die Haarspitzen für deine Morgenroutine brennst, dann kann ich das gut verstehen. Auch ich hatte früher nicht unbedingt das Bedürfnis den Tag mit einer Morgenroutine zu starten. Doch unser Verstand liebt Routinen und sobald sie sich einmal nach circa einem Monat etabliert hat, wirst du anfangen sie richtig zu genießen, weil du bemerken wirst was sie dir alles schenkt.
Das Sprichwort: „Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?“ Sagt wohl schon einiges darüber aus, welche große Wirkung der Start in den Tag auf unseren restlichen Tag hat. Dabei wird es wohl egal sein welcher Fuß sich zuerst aus deinem Bett schiebt, was dabei aber schonmal nicht egal ist, ist mit welcher Intention du deinen Fuß aus dem Bett bewegst. Ob du mit einem „Mah jetzt MUSS ich aufstehen und ich WILL gar nicht!“ einem „Ja ich stehe auf und ich freu mich schon auf den Tag!“ oder einem neutralen „Ich stehe jetzt auf!“ aufstehst, das bleibt ganz dir überlassen. Doch was es gleich für einen Unterschied macht kannst du jetzt sofort ausprobieren. Ließ jeden dieser Sätze einzeln und fühl dich mal so richtig hinein. Dass du nicht jeden Tag wie Bambi aus dem Bett hüpfst und schreist „Heute ist ein großartiger Tag!“ kann durchaus sein, aber wenn das scheinbar nicht geht dann probier doch einfach mit neutraler Haltung aus dem Bett zu steigen. Beim Erwachen ist es auch sehr spannend die Gedanken dabei zu beobachten wie sie langsam starten. Möglicherweise ist dir das noch gar nicht so bewusst aufgefallen, doch versuch einfach mal beim nächsten Mal aufstehen ganz bewusst darauf zu achten wie sie beginnen. Du wirst wahrscheinlich bemerken wie sie noch nicht ständig vorhanden sind, sondern erst langsam starten.